Pefer die Ueberzeugung Heißen -Volkswohle abträgliche Kopf, pi zum “ nicht richtig | peghalb schweigen sie und Seite 2. GE ssek, Sonntag „Die Drau“ men Angelegenheiten ohne den lästigen Zwang der Rücksichten auf materielle Mittel zu wid- men, und die die kroatische Nation in den Gefühlen der Brüderlichkeit und Zuneigung zu der verbündeten Schwesternation zu festi- gen geeignet ist. Die Interessen beider Na- tionen und ihrer Territorien sind dur<h histo- xische Tradition und die geographische Lage auf einander angewiesen, ja zventisch ; dieses Fac- ium läßt sich dur keinerlei Scheingründe aug der Welt schaffen und daher werden Ungarn und Froatien am besten thun, sich die Pflege guter Beziehungen und je inni- gerer Verbindung angelegen sein zu lassen ; je davon beiderseits Wurzel faßt, desto besser für beide Nationen und de3halb ist jede Aeußerung der Veberhe- bung einerseits und ver Abneigung ander- seits gleich ent] dieden zu verurtheilen. Me&halb mir au& die seit einiger Zeit bei uns auf der Tage3oLrdnUung befindlichen Volk3versammlungen, zu denen an dem Bündnisse mit Ungarn eine nicht nur scharfe, sondern geradezu feindliche und dem Qritif geübt wird, nichts weniger al8 gut, denn sie pflanzen in die nicht sehr urtheilsstarte Menge falsche Begriffe, die, wenn nicht mehr, so doch mindestens eine Megalomanie groß- ziehen, die der größte Feind gerade dessen ist, was unserem Volke am meisten noth thut, nämlich der Arbeit3freudigkeit und ste- ten Vorwärtsstrebens. — Wie den Agramer Blättern aus Rom gemeldet wird, hat Se. Heiligkeit Papst Pius X. den Domherxn Dr. Ivan Krapac zum Weihbischof für das Agramer Erzbisthum prčconifirt. Bischof Dr. Krapac wird am 7. Januar den Eid in die Hände des päpst- küchen Nuntius in Wien ablegen. Dex neue Agramer Weihbischof erfreut fich zn der kroatischen Hauptstadt allgemeiner Werthschägung. Sr hat sich biSher ala ein warmer Förderer aller humanitären Anstalten erwiesen. Die Ernennung Kraparc it bereits vor aht Jahren erfolgt. Dur< „verschiedene Intriguen und Denunciationen, deren volle Grundlosigkeit längst erwiesen wurde, ist die Zustimmung seitens Roms so lange hintan- gehalten worden. : Mm Agramer geistlichen Kreisen erzählt man sich schon seit Jahren, der ver- - itorbene Papst Leo XIII. habe einmal dem 'bei ihm in Audienz erschienenen Domherrn Dr. Krapac gegenüber die Bemerkung fallen lassen, daß er (der Papst) die Zustimm- "ung zu seiner Bischof8-Grnennung nicht er- - theilen werde, so lange bat sein Wort auch eingehalten. In dem lange Leo lebe. Gr Staatssecretär Ramp 9 la besaß Krapac ebenfalls einen entf hiedenen Gegner. MIRREN Catastrophe. Von Janko Le3fovar. (Aus dem Kroatischen übersezt von Julius Kaif er.) (Orig.-Feuill. der „Drau“.) "Franjo Ljubić fühlt sich nicht ganz wohl. Schon längere Zeit schmerzt ihn der und fortwährend veizt ihn etwas - Husten. E38 ist Mittwoch, Mittag ist noch nicht vorbei, und er figt nod) in der Schule. Heute schmerzt ihn der Kopf - etwas mehr, er kann weder recht sprechen, nog Denten; i etwas würgt ihn in der Brust, sein Athem ist kurz. DeShalb hat er die Kinder zuvor etwas zeichnen lassen, dann haben sie gerechnet und jetzt schreiben fie. In der Schule herrscht vollständige Ruhe, nur hie und da hustet ein Kind und raujpert sich, wenn es die Feder eintaucht. Er interessict fich heute nicht dafür und bessert nichts aus. / Die Kinder sehen : ihm ist nicht wohl ; etwas liegt in der Luft, sie können das nur 5egreifen, aber eine unbe- stimmte Ahnunz bemächtigte sich ihrer, und bli>en ihn an. Und er sitzt oben am Tisch und kümmert fi nicht um die Kinder. Mit der Hand = ftitet ex die i fühlt, wie ihn der Die Neujahrsempfänge in Budapest. Den heurigen Neujahr3empfängen in Budapest sah man unter den herrschenden abnovnalen parlamentarij <en Verhältnissen in allen politischen Kreisen mit großer Spannung entgegen. Das Hauptinteresse concentrirt sich begreiflicherweise auf die Rede des Minister - Präsidenten Grafen Stephan Tißa, die er in Erwiederung Der ' Neujahr 3-Begrüßung seitens der liberalen Partei vom Stappel ließ. Die Rede des Grafen Tißa, die in den gestern Nachmittag hier eingetroffenen Budapester Blättern ihrem vollen Wort- laute na<h vorliegt, war ebenso interessant als gehaltvoll. E38 versteht sich von selbst, daß der Ministerpräsident das leidige Capitel von dem fortwährenden NiedeLr- gange der ungarischen parla- mentarif hen Institution nicht un- erörtert lassen konnte. Wa3 er hierüber sagte, ist allerdings betrübend und be- schämend zugleich ; aber wer kann in fold ernster Stunde fich berufen fühlen, die Thatsache zu verschleiern oder gu beschöni- gen, daß die einzige feste Bürgschaft der constitutionellen Freiheit und nationalen Selbständigleit Ungarn38, das Barlament, im Innern zerseßt, nach außen hin ent- werthet worden ist. Darin liegt ja die große Gefahr der Obstruction = und Graf Tißa hat dies mit aller Schärfe dar gestellt =-, daß fie in Ungarn ungleich ver- derblicher wirit als anderwärts, weil an- derwärts nicht so, wie vort, alle politische Macht der Nation in der Molfavertretunga wurzelt. In der That, was hätte Ungarn für die Behauptung seiner Freiheit und feiner flaatličen Selbständigkeit noh ein- zusetzen, wenn das Parlament tompromit= tirt ist ? Dabei ist der Minister-Präsident weit davon entfernt, den wichtigen Beruf der O, positionzu leugnen; vielmehr erkennt 8x ihr eine sehr bedeutende Rolle zu: sie soll vas controlirende nicht nur, sondern auch das treibende, das an- eifernde und befeuernde Element des Bar: laments sein. Liest man die Rede des Grafen Tißa, so könnte man schier irre werden an seiner vielgerühmien Thatkraft, und in den Glau- fen verfallen, daß auch er schon unter die Leisetretex gegangen sei. Aber wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir dies nur für einen tactischen Schachzug halten. Heute gilt e3 vor allererst, der Obstruction wie auch der Opposition keinen nod so geringen Angriffspunktt zu bieten, um je rascher ins normale Geleise einbiegen zu können. Dann erst wird es an der Zeit sein, das Pr 9- gramm der That zu entwickeln, und Kopf brennt, wie es im Gehirn dumpf und so gespannt wird, daß ex davon schre>liche Schmerzen hat. In der Schule ist e3 so traurig, düster. Durch die Fenster pit ein graues, nebel- haftes Licht.. Acht Tage sind es schon, seit- vem der helle lustige Sonnenschein ver- schwunden und die dritte Nacht ist es, daß ein dichter Nebel fiel, der noh immer über der ganzen Gegend lagert. Auch draußen ist es jo düster und traurig. Alles ist ruhig, s<hweigsam, wie auch jene todien Nebelstreifen, die träge in der Luft herum- ziehen. Seitdem die Hähne des Morgens aufgehört haben zu krähen und sich von den Böden der Häuser zugzurufen, herrschte wie- ver vollständige Stille. Nur selten hört man eine Stimme, nur selten geht Jemand an der Schule vorüber, und da hört man auch nur, wie der Moxast unter den -Füßen schmaßt. Er ließ die Hände auf dem Tisch ruben und betrachtete sie. Gs war ihm unange- nehm, seine Hände haben die Farbe einer Leiche, als wäre aus ihnen jeder Tropfen Blut ausgepreßt, [09 daß nur die leeren todten, dunkelblauen Ädern zurückblieben. Er erhob sich und verließ das Die Kinder blickten ihn wie bekümmert an, doch er sagte ihnen nicht3 und würdigte sie keines Bli>es. Der Kopf sank ihm auf die 3, Januar 1904. Nr. 1. | pantnt wird au<h Graf Tißagewiß seinen Mann stellen. Verkündet Graf Tißa die These, daß die Principien bei jedem Politiker das stabile, die Tactik aber das labile Element sein müsse, fo hekennt sich allem Anschein nac<h Graf Albert App onyi nodh immer zum Gegentheil. Tenn auch er ließ sich von einem seiner Mannen, die ihm ins fsrei- willige Gril gefolgt, Anlaß geben, um. mit einer großen Menge stilistisch wohlgefügter Säße den Nachweis zu versuchen, dag Sre conjequeng Gonjequeng sei, daß, was geftern rund und annehmbar gewesen, heute schon scharfe E>rn habe und verworfen werden müsse. Akad emisch gut geschulte Ohren dürf- ten auch an diesem oratorischen Spiel ihre Freude haben, ernste Realpolitiker aber werden, eben weil es nur Spiel ist, sicherlich weniger erbaut hievon sein. Da verdient beiweitem größere Be- achtung jene Rede, mit welcher Franz Kossuth die Begrüßung seiner Partei- genossen heantwortete. Vorerst ist es psy- <hologisch interessant, daß es aus dieser Rede schon wie ein edauern heraus- klingt über die verlorene Obstruc- tionsSzeit. Der Führer der Unabhängig- keit3partei gab der Besorgniß Ausdruc, daß dieOpposition einer Wiener Intrigue aufgesessen ist, und daß man von dort aus die Wehrfrage in den Vordergrund geschoben hat, um die Auf- merksamkeit des Landes von den wichtigen wirthschaftlichen Fragen abzulenten. ' Jer Raum unjeres Blattes gestattet e3 leider nicht, daß wir die eingangs geL- wähnten Reden auch nur in Mu&zligen un= seren Lesern mittheilen. Der Präsident des kroatischen Land- tages Vaso Giurgjević und Der Brä« fident Det troatifehen Nationalpartei Graf Stephan Grd öd y haben den Präsidenten des Abgeordnetenhauses Desider Perxczel : anläßlich des Jahres8wechsels telegraphisch beglücwünscht. A 4 nemmer mme Das Ende der Weinzollclausel. (Grneuerung des Handelsvertrages mit Italien.) Nach langwierigen Berathungen zwischen den Delegirten Oesterreich-Ungarns und den Regierung3 männern Italiens, die in Rom geführt wurden, ist knapp vor Sah: reöschluß der Ö andels8- und S<hif- fahrt3vertvag zwischen unsever Monar<ie und Italien erneu: ert worden. Wie nämlich unterm 31. December aus Rom gemeldet wird, bleibt der Han- dela: und Sdhifffahrt8vertvaq mit Qtalien Brust und sein Blic>k senkte sich nah unten- Ihm schien es, al8 wären ihm die Knochen um die Augen herum frank, ja selbst die Augen und die Nerven in ihnen ; alles ist gespannt und schmerzt; dann war es ihm, al3 würde ihm ein kalter Hauch dur das Gehirn fahren, er zu>te zusammen. Dadurch ist er zu sich gefommen, und nun beginnt er nachzudenten. Zuerst bemerfte er seine alte Hose, die rüdwärts sogar schon geflickt ist, doch das sieht man vielleicht gar nicht E- und er zog die Flügel seines Rocces ein wenig an, damit sie je tiefer reichen und alles bededen. Er bli>te durc< das Fenster. Eben begann der Nebel zu verschwin- ven. Man konnte sc<on veutlich die morastige Straße und den morschen, zerfallenen Zaun -erfennen, hinter dem die kahlen Aeste der Bäume hervorragten und nur hie und da war nod) ein Blatt zu sehen, das ver- vorrt, gelb, todt von einem Aste herabhing. Die Gipfel der Bäume waren noch in Nebel | gehüllt. Er stand am Fenster. Wäre nur <hon dieser unglüdselige Nebel vers<wunden | -- dachte er -=- dann würde er ein wenig in die Luft gehen, denn sc<on drei Tage | war er nicht fort -- das würde ihn erfrischen. Er konnte Mittag nicht erwarten, eine | halbe Stunde vor der Zeit entließ e die Qinder und trozdem wartete er, bis. auch